Grundriss
Wie Untersuchungen 1912 zeigten, war er ursprünglich spitz eingetieft (sog. Spitzgraben). Die zweischalige Holz-Erde-Umwallung bestand aus einer noch 0,5 m - 0,6 m hohen und ca. 1 m starken Trockenmauer. Vor diese war wohl als zweite Phase in 1 m bis 1,5 m Abstand eine zweite, bis 3,5 m starke Trockenmauer (d. h. ohne Mörtel errichtet) auf Steinfundamenten vorgesetzt. Der ca. 1-1,15 m breite Zwischenraum wurde mit Lehm aufgefüllt und durch Längsbalken verstärkt.  
Mittig in der nördlichen Schmalseite ist auch heute noch ein ca. 2,9 m breites Tor mit bis zu 6 m nach innen einziehenden Torwangen gut zu erkennen (sog. Zangentor). Es war innen durch mehrere Pfostenpaare verstärkt, die die eigentliche Torkonstruktion trugen. Ein das Tor angehender Feind konnte so von den beiden seitlich vorziehenden Flanken bekämpft, also „in die Zange genommen“ werden.
Vor dem Tor war im Graben eine Erdbrücke stehen gelassen worden, um den Zugang zu ermöglichen. Angeblich konnten bis zu drei weitere, schmale Durchlässe anhand von Erdbrücken im Graben festgestellt werden, von denen aber nur noch an der gegenüberliegenden südlichen Schmalseite einer ansatzweise zu erkennen ist.
Trotz der Anlage mehrerer Schnitte konnten im Innern keinerlei Bebauung oder Siedlungsreste ausgemacht werden. Es wurde lediglich eine kleine Grube entdeckt, in deren Verfüllung sich Holzkohle und Eisenschlacken fanden, was immerhin Hinweis auf Verhüttung bzw. Metallverarbeitung liefert. An Funden weisen wenige Scherben vorgeschichtlichen Materials auf eine ältere Nutzung des Platzes hin, während die sog. „pingsdorfartige Keramik“ anzeigt, das die Anlage sicher im 10./11. Jh. existierte. In die gleiche Zeit weisen auch zwei Bruchstücke skulptierter Bauplastik.

Von ihrer Gesamtart und Konstruktionsweise könnte die Lipporner Schanze möglicherweise sogar noch älter sein (karolingerzeitlich, also 9. Jh.), jedoch gibt es dafür bisher keinen Beleg im Fundmaterial.
Schanze